Die Zahl der gemeldeten Fälle von Kindesmisshandlungen ist seit 1996 um rund 50 Prozent gestiegen. Dies gehe aus bisher unveröffentlichten Statistiken des Bundeskriminalamtes hervor, berichtet «Die Welt». Im vergangenen Jahr seien 2916 Fälle von Misshandlungen angezeigt worden. Dagegen stagniere die Zahl der Vernachlässigung von Kindern. Sie lag 2004 bei 1170 Fällen. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen kündigte politische Konsequenzen an.
Nicht genügend deutlich gemacht wird bei solchen Meldungen, dass nicht die Zahl der Misshandlungen sondern gerade die Zahl der gemeldeten Misshandlungen gestiegen ist. Insoweit ist die Ankündigung politischer Konsequenzen zwar sehr reklameträchtig, berücksichtigt aber nicht, dass mit einiger Wahrscheinlchkeit die tatsächliche Zahl gar nicht oder sehr viel geringer als die Zahl der Meldungen angestiegen ist.
Jede einzelne Misshandlung ist tragisch und muss geahndet werden, aber diese Art der politischen Wichtigtuerei auf der Basis einer faktisch nichtssagenden Statistik ist eher unprofessionell.
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