13 Mai 2010

Wenn Lehrern nichts mehr einfällt - der Hammer in Nordstemmen (Hildesheim)


Man wird wohl sicher davon ausgehen können, dass der Leehrkörper der Schule bannig stolz ist auf die Aktion, die bestimmt das Grundverständnis der Schüler für solche hehren Grundsätze wie die Unschuldsvermutung massiv beeinflussen wird.

Erzieherisch wurde der Schülerhaufen - möglicherweise mangels eigener Fachkompetenz? - nicht mehr in den Griff bekommen, also spricht man mal schnell auf politischer Ebene einen "Massendrogentest" ab, und alles wird gut - oder wie? Erzieherisch wertvoll durch abschreckende Wirkung?

Und freiwillig??? Klar! Drogenfahndung steht vor dem Klassenzimmer und Schüler wollen ganz plötzlich freiwillig einen Drogentest machen? Natürlich! Klar! Volksverarschung!
Mitten im Unterricht haben Polizeifahnder Schüler in Nordstemmen (Kreis Hildesheim) zum Drogentest aus der Klasse gebeten. Nach Gerüchten über den Konsum und Handel mit Drogen habe der Direktor der Haupt- und Realschule Hilfe verlangt, sagte Polizeichef Hans Müller am Mittwoch. Der freiwillige Urintest bei 29 Schülern habe den Verdacht bestätigt. Mehrere Ermittlungsverfahren seien eingeleitet worden. Neben der abschreckenden Wirkung habe die Aktion Einfluss auf das Verhalten der Schüler nehmen sollen. Der Polizeieinsatz war mit dem Kultusministerium abgesprochen worden. 
Quelle: newsclick

Bleibt zu hoffen, dass es genug Eltern oder Schüler selbst geben wird, die die Frei- und Zulässigkeit dieser Aktion einer etwas strengeren Überprüfung unterziehen lassen, denn letztlich hätte mit solch einer Aktion nur eines ermittelt werden können: straffreier Konsum! Und gegen den sollte man mit pädagogischen und nicht mit unzulässigen Fahndungsmethoden vorgehen.

DEIN RECHT IST MEIN JOB
STRAFJURIST, bundesweite Strafverteidigung
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5 Kommentare:

Tourix hat gesagt…

So schlecht finde ich die Aktion eigentlich nicht.
Klar, strafrechtlich ist das ein gewaltiger Schuss in den Ofen,
aber die Kinder können sich nicht mehr herausreden und die Eltern nicht mehr die Augen vor den Tatsachen verschliesen.
Insofern die Grundlage für eine "Anpassung" pädagogischer Maßnahmen.

Werner Siebers hat gesagt…

@Tourix:
"Strafrechtlich ein gewaltiger Schuss in den Ofen. ... Aber so schlecht finde ich die Aktion nicht!"

Das sind genau die Staatsbürger, die wir brauchen. Das sind nämlich die, die z.B. dann rufen:

"Schwulen die Rübe ab ist strafrechtlich nicht in Ordnung. Aber so schlecht ...."

Werner Siebers hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Helmut Karsten hat gesagt…

Naja, das mit der Computerdurchsuchung hat wohl (vorerst) nicht so hingehauen. Das nächste Thema auf der Startseite? Irgendwas mit 'unerlaubter Garagendurchsuchung'. Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass ich schon weis, (in ungefähr) was ich da zu lesen bekomme? So, und jetzt die (unsere) Kinder, Es wird also gelehrt, dass der Staat an ALLES ran kann, wenn er nur will. Darüberhinaus wird gezeigt, was der Staat von seinen Kindern(!) und Eltern hält. Wo bleibt hier die Unschuldsvermutung?
WO KOMMEN WIR DA HIN? Andere Frage: WO SIND WIR DENN? Ach so, in Deutschland. "Gentleman, I rest my case........"

Tourix hat gesagt…

@ Siebers
Die Folgen von obigen Text sind nahezu null,
wogegen die Folgen von ihrem unterem Konstrukt (den Schwulen die Rübe ab) ziemlich fatal ist.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass sie wie ein Wadenbeißer gegen alles gehen, was nach Polizei riecht.
Ich versuche dagegen das ausgeglichener und von beiden Seiten zu sehen.

 

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